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Ich persönlich habe bestimmte Vorstellungen, wie mein Dalmatiner oder auch die Welpen die ich züchte bzw. gezüchtet habe, phänotypisch aussehen sollten oder auch zukünftig aussehen sollen. Dazu gehört ein  wohlproportionierter Körper der auf die Größe des Hundes abgestimmt sein sollte. Ich persönlich bin ja ein  Fan von den etwas größeren Dalmatinern. Am liebsten habe ich es, wenn das Wauzi neben mir herläuft und ich meine Hand leicht auf seinen Kopf legen kann. Chanook hatte die perfekte Größe für mich, mit seinen 63 cm. Obwohl er recht groß war, hatte er einen sehr athletischen Körperbau, lange Beine und einen herrlich  geraden Rücken. Ich mochte seine tiefe Brust und die hoch aufgezogene Bauchlinie. Leider fehlte es ihm an ordentlicher Vorbrust, sodass es für mich immer aussah, als bestünde seine Vorhand aus zwei Stelzen. Auch nicht so schön fand ich seine lose Kehlhaut und es schien, als hinge ein Hautlappen an seiner Kehle. Nichts destotrotz, war mein Nooki mein Traum- und Seelenhund. Sein Kopf war so schön, dass ich mich  stundenlang nur damit beschäftigen konnte ihn regelrecht anzuglotzen. Außerdem hat er viele tolle Kinder  gezeugt. Gesunde Kinder, hörende Kinder, epilepsiefreie Kinder. Und dann kam der Mocha. Mochaccino ist vom Aufbau her schon der perfekte Hund. Er hat eine gute  Vorbrust, einen super geraden, leicht abschüssigen Rücken, einen hohen Widerrist, eine feste Kehlhaut und einen schönen Rutenansatz. Mocha kann wundervoll stehen. Wenn er sich bei Ausstellungen präsentieren  sollte, stand er ohne Leine traumhaft nach vorn gezogen, mit stetig erhobenem Kopf. Ein Anblick für Götter.  Aaaaaber: für mich ist er mit seinen gerade einmal 60 cm (mit beiden Augen zugekniffen) etwas zu klein.  Auch fehlt ihm der kräftige Kopf und seine Tüpfelung ist mir etwas zu viel. Und so schön sein Äußeres auch  ist: mit seinem Zuchteinsatz hielten auch Taubheit und Epilepsie einzug. Sollte ich meine Zucht in einigen wenigen Jahren wieder aufnehmen, möchte ich schon gerne an dem  optischen Rassestandard anknüpfen. Unten zeige ich mal mal auf, wie ein korrekter Rassestandard  auszusehen hat.
Der Rassehund Rassestandard LUA und HUA Fehlfarben Fellfarben Vererbungslehre DBS Plötzl. Hundstod Epilepsie Verhaltenstraining Vorurteile
1. Stirn (flach, schwache Stirnfurche) 2. Oberschädel (flach, leichte seitliche Abrundung) 3. Nacken (gerade) 4. Widerrist (sichtbar ausgebildet) 5. Rücken (gerade und fest) 6. Lende (trocken, leicht gewölbt) 7. Kruppe (muskulös, nicht mehr als 30° abfallend) 8. Rutenansatz (Kruppenverlängerung, nicht zu hoch angesetzt) 9. Rute (gerade, ca. bis zum Sprunggelenk reichend, möglichst betupft) 10. Oberschenkel (muskulös) 11. Sprunggelenk (kräftig) 12. Hintermittelfuß (Länge des Sprunggelenkes um 20-25 % des Widerrists) 13. Pfoten (geschlossen, parallel gestellt, Katzenpfoten erwünscht) 14. Knie (kräftig, gut geformt, Kniebeuge ca. 40 ° der Horizontallinie) 15. Leiste (lang aufgezogen)
16. Unterbauch (hoher Bauchschwung) 17. Unterbrust (in Höhe des Ellenbogengelenks) 18. Ellenbogengelenk (deutlich abgesetzt, am Körper anliegend) 19. Vordermittelfuß (kräftig, leicht geneigt) 20. Handgelenk (kräftig) 21. Schultergelenk (Schulterecke ca. 115° - 120 °) 22. Vorderbrust (nicht zu breit aber geräumig, keine Tonnenform) 23. Brustbeinspitze (deutlich sichtbar angesetzt) 24. Hals (gerade, breit angesetzt, nach oben hin schmaler werdend) 25. Kehle (möglichst keine lose Kehlhaut) 26. Fang (trocken, kräftige Kiefer) 27. Nasenschwamm (breite Nasenflügel, duchpigmentiert) 28. Nasenrücken (gerade) 29. Stop (mäßig bis gut betont, jedoch kein 90 ° Stop) Profillinie: die Proflillinie besteht aus den Ziffern 15,16 und 17 
Rassestandard
1. Oberschädel (flach, leichte seitliche Abrundung) 2. Ohrenansatz (auf der vertikalen Linie zum äußeren Augenwinkel) 3. Ohrleder (weich, eng am Kopf anliegend, meliert oder betupft wünschenswert) 4. Ohr (auf Höhe des inneren Augenwinkels oder Stop, Form eines gleichschenkligen Dreiecks) 5. Nasenrücken (gerade) 6. Ohrenspitze (sanft abgerundet) 7. Mundwinkel (leicht ausgeprägter Mundwinkel, dürfen nicht übermäßig dick sein oder überhängen) 8. Lefzen (eng anliegend, möglichst durchpigmentiert) 9. Kehle (möglichst keine lose Kehlhaut) 10. Nasenschwamm (durchpigmentiert, breite Nasenflügel) 11. Fang (trocken bemuskelt) 12. Kiefer (kräftig, gut ausgeprägt) 13. Augensaum (möglichst durchpigmentiert) 14. äußerer Augenwinkel (möglichst auf der horizontalen Linie mit dem inneren Augenwinkel) 15. Auge (oval bis mandelförmig, klar) 16. Stop (mäßig bis gut betont, keinen 90 ° Stop) 17. Stirn (flach, schwache Stirnfurche) Fang: der Fang besteht aus den Ziffern 5,7,11 und 12
Hier finden Sie einen Vergleich zwischen rechts (mangelhafter Haltungsfehler) und links (korrekte Haltung) 1. rechts Ohrenansatz ist deutlich zu hoch und liegt nicht auf der vertikalen Linie zum äußeren Augenwinkel, Oberschädel zeigt einen zu hohen Hinterhaupthöcker, Stirnfurche ist nicht erkennbar 1. links guter Ohrenansatz, breiter und flacher Oberschädel, Stirnfurche erkennbar, 2. rechts Ohrenspitze deutlich zu hoch und schließt nicht mit Wangenknochen ab, Ohrenform zeigt kein gleichschenkliges Dreieck 2. links Ohrenspitze abschließend mit Wangenknochen, Ohrenform zeigt gleichschenkliges Dreieck 3. rechts Ohren sind nach oben gezogen und befinden sich nicht mal in der Nähe des inneren Augenwinkels oder des Stops 3. links Ohren schließen bündig mit dem Stop ab

Aber ist ein Rassestandard wirklich so wichtig ?

Tatsächlich kommt es ganz auf den Menschen an, der sich seinen Hund aussucht. Es gibt Menschen, denen ist der Standard mal  schnurzpiegegal. Sie sehen einen Hund, sie verlieben sich in den Hund und beide sind damit unheimlich glücklich. Doof wird es nur  dann, wenn die Nichtbeachtung des Standards einer Zucht zu Haltungsfehlern und daraus resultierenden, gesundheitlichen Problemen führen kann. Wie z.B. der Karpfenrücken. Ein Karpfenrücken kann angeboren sein, im Alter durch zu schwache Rückenmuskulatur  erworben werden oder einen medizinischen Hintergrund haben wie z.B. Arthrose oder Bandscheibenvorfälle. Hunde, die seit ihrer Geburt einen Karpfenrücken haben, sollten nicht zur Zucht eingesetzt werden, da diese Fehlstellung der  Wirbelsäule weitervererbt wird. Solch eine Fehlstellung KANN im Laufe der Jahre zu Rückenprobleme führen wie z.B. Spondylose. Auch kann der betroffene Hund Probleme beim Laufen, Springen oder Aufstehen entwickeln, da die natürliche Haltung der Wirbelsäule und  die Verbindung zum Becken gestört ist. Solch eine körperliche Anomalie muss sich nicht auf jeden Welpen phänotypisch weitervererben aber dennoch trägt ein körperlich gesunder Welpe diese Fehlstellung in seinen Genen und kann sie dann wiederum an seine  Nachkkommen weitergeben.
Hier finden Sie einen Vergleich zwischen oben (mangelhaftes Gebäude) und unten (korrektes Gebäude) 1. oben Rundrücken oder auch Karpfenrücken 1. unten gerader Rücken 2. oben zu stark abfallende Kruppe, mehr als 30 ° abfallend 2. leicht abfallende gute Kruppe 3. oben zu tiefer Rutenansatz, Ansatz nicht abgesetzt 3. unten normaler Rutenansatz, Ansatz abgesetzt Diese Fehlentwicklung des Gebäudebereiches ist vererbar und wirkt sich zudem auf die gesamte Haltung des Hundes aus. Gerade im Hüftbereich belastet der Hund falsch und versucht dann die Fehlstellung auszugleichen. Dies kann mit zunehmenem Alter zu Arthrosebildung und Spondylose führen.
Mir persönlich gefällt der Rassestandard so wie er ist. Mal davon abgesehen, dass ein Interessent sich diesen Rassehund aus einem bestimmten Grund aussucht nämlich, weil sein Standard eben so ausschaut wie er ausschaut.
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