© Dalmatiner von der hohen Würde 2002 - 2024
Das Thema das gerne verleugnet wird...
Vorab sei geschrieben, dass nicht jeder Dalmatiner der in meinem Artikel aufgeführt wird,
zwangsweise Epilepsie vererben muss, da es wissenschaftlich nicht erwiesen ist, ob eine
genetische Vererbbarkeit besteht. Auch ist es noch nicht wissenschaftlich geklärt, ob die
Epilepsie heterozygot oder homozygot vererbt wird, das heißt, ob nur ein Elternteil oder beide
Elternteile Träger der Epilepsie sein müssen, damit sie zur Ausprägung kommt und ein oder
mehrere Nachkommen daran erkranken.
Dass der Dalmatiner hin und wieder von Epilepsie betroffen sein kann, ist unter Züchtern kein
Geheimnis mehr. Jedoch ist es weiterhin ein Geheimnis für die Welpenkäufer, denn denen wird nicht
mitgeteilt, ob es vielleicht Ahnen im Pedigree gibt, die Epileptiker waren oder Epileptiker gezeugt
haben.
Schauen wir uns doch zuerst einmal die Formen der Epilepsie an. Der Tierarzt unterscheidet hierin
zwischen zwei verschiedenen Formen:
der sekundären oder symptomatischen Epilepsie mit einer vorliegenden Grunderkrankung und
der primären oder auch idiopathischen Epilepsie ohne Grunderkrankung, hinter der eine genetische
Ursache vermutet wird.
Eine symptomatische Epilepsie kann durch verschiedenste Erkrankungen ausgelöst werden. Ein
Hirntumor, Kopfverletzungen, Probleme der Nieren, gestörte Leberfunktion, Unterzuckerung,
Veränderung der Blutsalze und Vergiftungen oder auch tatsächlich erhöhter Stress. Auch Verletzungen
durch einen Unfall können epileptische Anfälle auslösen. Oft berichten Tierärzte dann tatsächlich von
einer posttraumatischen Belastungsstörung, analog zur Erkrankung beim Menschen. Bei einer
symptomatischen Epilepsie reicht die Anfallshäufigkeit von nur einem einzigen Anfall, bis hin zu
wiederholten Anfällen über einen längeren Zeitraum.
Als Beispiele dafür, finden sich zwei Hunde aus meiner Zucht. Einmal aus meinem C-Wurf der Cedrig,
der nur 5 Jahre wurde. Er hatte einen Gehirnturmor und daraus entwickelte sich eine Epilepsie mit
teilweise aggressiven Verhaltensstörungen, die sogar gegen seine Besitzer gingen.
Auch in meinem Q-Wurf (wird bald 6 Jahre) gibt es einen Rüden, der mit knapp 1 1/2 Jahren einen
epileptischen Anfall erlitt. Auslöser hier war wohl erhöhter Stress durch eine ungewöhnlich laute und
durch Bauarbeiten beängstigende Umgebung, die ihm arg zu schaffen machte. Drücken wir die
Daumen, dass es bei nur einem Anfall in seinem Leben bleibt.
Bei der idiopathischen Epilepsie sieht es da schon etwas anders aus. Diese Form tritt in der Regel (Außnahmen bestätigen die Regel)
zwischen dem 1. und 5. Lebensjahr auf. Man spricht von einem Epileptiker, wenn beispielsweise mindestens 2 epileptische Anfälle im Abstand
von 24 Stunden auftreten. Es bedarf dem vorherigen Ausschluss einer Grunderkrankung und somit gilt der Hund dann als soweit gesund.
Dennoch gibt es Störungen in seinem Gehirn, die Anfälle auslösen so wie bei einem Zögling aus meinem O-Wurf. Beim Dalmatiner wurde im
Gegensatz zum Rhodesian Ridgeback noch kein genetischer Auslöser gefunden, jedoch könnte es bei den bekannten Dalmatinern mit
Epilepsie konkrete Hinweise in den Ahnen geben.
Es gibt dazu einige Beispiele. So sind die bekanntesten Epileptiker in der Dalmatiner-Welt Ridotto Zoe (Hündin), Dallas Quex Road
(Rüde) und Dalinda Dandino Dancer (Rüde). Daraus sind viel eingesetzte Nachkommen entstanden:
Ridotto Zoe (Epileptikerin)
Jilloc’s A Man in the Mirror (viel eingesetzter Zuchtrüde)
Jilloc’s Hell Driver (Linienzuchtprodukt auf Ridotto Zoe)
Dallas Quex Road (Epileptiker)
Risadors Anton (ab und an eingesetzter Zuchtrüde)
Timanka’s Almoust A Clown (ab und an eingesetzter Zuchtrüde)
Dalinda Dandino Dancer (Epileptiker)
Super Trooper at Knightstone (ab und an eingesetzter Zuchtrüde)
Washakie Chief As Great As (viel eingesetzter Zuchtrüde)
Die beiden Epileptiker Ritotto Zoe und Dallas Quex Road haben bis zur 12 Generation insgesamt 25 Ahnen gemeinsam. Darunter:
Washakie Clausentum Lucy
Dallas Fascsmilia
Pampard Poppy
Dallas Celtic Rose
Dallas Super Star
Dallas Hippique
Washakie Heirloom
Washakie Starlight
Washakie Othello
Dalinda Dandino Dancer hat mit Ridotto Zoe und Dallas Quex Road bis zur 12 Generation insgesamt 12 Ahnen gemeinsam. Darunter
ebenfalls die ganze Washakie Abstammung.
Ich gebe hier mal ein paar Beispiele auf die etwaige genetische Vererbung von Epilepsie, basierend auf diesen Ahnen.
BEISPIEL 1
In der Zuchtstätte von der Lendorfer Höhe, gab es in den Würfen C, D und E insgesamt 7 Welpen die an Epilepsie erkrankt sind.
Vater der Welpen vom C-Wurf
Crescendo vom Hossenhaus
Mutter der Welpen vom C-Wurf
Quendy vom Scheibenholz
Vater der Welpen vom D-Wurf
Jilloc’s Hell Driver
Mutter der Welpen vom D-Wurf
Quendy vom Scheibenholz
Vater der Welpen vom E-Wurf
Jilloc’s Hell Driver
Mutter der Welpen vom D-Wurf
Quendy vom Scheibenholz
Jetzt könnte man spontan davon ausgehen, dass auf den ersten Blick die Mutter Ursache des Übels ist. Man muss sich jedoch die Ahnen
beider Zuchttiere bis in die hintersten Generationen ansehen.
Crescendo vom Hossenhaus hat über seinen Vater, den viel eingesetzten Zuchtrüden Perdita’s Inside Information mehrere Male Dallas
Facsimilia, Pampard Poppy und Washakie Clausentum Lucy im Pedigree.
Über seine Mutter, Fantasia vom Gramzower Kloster, trägt er ebenfalls mehrmals Dallas Facsimilia, Pampard Poppy und Washakie
Clausentum Lucy in sich.
Quendy vom Scheibenholz hat über ihren Vater ebenfalls Perdita’s Inside Information im Pedigree. Und dementsprechend mehrmals
Dallas Facsimilia, Pampard Poppy und Washakie Clausentum Lucy.
Über ihre Mutter trägt sie zudem mehrmals Washakie Clausentum Lucy in sich.
Crescendo vom Hossenhaus und Quendy vom Scheibenholz haben beide KEINEN der bekannten Epileptiker in ihren Ahnen, sondern
ausschließlich die Ahnen, aus denen die Epileptiker entstanden sind.
Schauen wir nun auf Jilloc’s Hell Driver.
Jilloc’s Hell Driver stammt ab von Jilloc’s A Man in the Mirror.
Jilloc’s A Man in the Mirror stammt ab von Ridotto Zoe (Epileptikerin).
Jilloc’s Hell Driver ist zudem ein Linienzuchtprodukt auf Ridotto Zoe. Das heißt, dass sein Vater Jilloc’s A Man in the Mirror und seine
Mutter Jilloc’s Candle in the Wind, Halbgeschwister waren die beide dieselbe Mutter, nämlich Ridotto Zoe (Epileptikerin) haben.
Somit wundert es einen tatsächlich nicht, dass es einige Nachkommen in der Zucht von der Lendorfer Höhe gibt, die an idiopathischer
Epilepsie erkrankt sind.
BEISPIEL 2
Der WW-Wurf der Zuchtstätte vom Klosterblick entstand aus der Verpaarung Lilly da Capo vom Kirchwinkel und Sky vom Klosterblick.
DerZüchter vom Klosterblick ist ein sehr erfahrener Züchter, der schon sehr lange züchtet. Aus diesem Wurf erkrankte der Rüde Winnetou
vom Klosterblick mit erst 7 Jahren an idiopatischer Epilepsie.
Die Mutter, Lilly da Capo vom Kirchwinkel, hat tatsächlich keinen Epileptiker in ihren Ahnen, aber auch wieder hinten im Pedigree die
Ahnen, aus denen die Epileptiker entstanden sind. Leider erkrankte sie selbst sowie auch ihr Bruder an Epilepsie und wurde dann aus der
Zucht genommen. Die Züchter vom Kirchwinkel und vom Klosterblick, geben dazu auf ihren Homepages leider keine Informationen an den
Welpenkäufer weiter .
Der Vater, Sky vom Klosterblick, hat hierin ein auffälliges Pedigree. Er hat 2x Ridotto Zoe (Epileptikerin) über Vater und Mutter in sich sowie
1x Dallas Quex Road (Epileptiker) nur über die Mutter.
Ob noch mehr und wieviele Welpen in den Zuchtjahren tatsächlich noch erkrankt sind, kann man nur mutmaßen.
BEISPIEL 3
Der D-Wurf der Zuchtstätte vom Hossenhaus, wurde vom preisgekrönten Kamilkan Väinämöinen gezeugt. Die Züchter hätten sich wohl für
den Rüden aufgrund seines umwerfenden Charmes, Erfolges und Pedigree entschieden. Einige Monate, nachdem der D-Wurf gezeugt
wurde, erhielt die Züchterin vom Hossenhaus die Mitteilung, dass zwei Kiinder der Rüden Kamilkan Väinämöinen an Epilepsie erkrankt
seien. Schauen wir uns mal das Pedigree des Rüden Kamilkan an.
Kamilkans Großvater mütterlicherseits war Dallas Quex Road (Epileptiker). Aus einem Artikel der Zuchtstätte Dalmatiner vom
Jagdschlösschen zu Hüttelgesäß konnte ich entnehmen, dass Kamilkans Vater selbst wohl Epileptiker war und dass, obwohl er keine
Epileptiker in sich trug sondern ausschließlich die üblichen Ahnen, aus denen die Epileptiker entstanden sind. Also trägt Kamilkan selbst zwei
Epileptiker, in der 1. und 2. Generation. Das ist schon ziemlich heftig wenn man bedenkt, dass die beiden Epileptiker ganz am Anfang des
Pedigree stehen.
BEISPIEL 4
Arika von der Hüpfburg ist eine, ebenfalls an Epilepsie erkrankte Hündin, mit einem ziemlich eindeutigen Pedigree.
Arika von der Hüpfburg stammt ab von Daili von der Burg Baldeck und Quelvin vom Scheibenholz. Er ist der Vollbruder von Quendy
vom Scheibenholz aus unserem 1. Beispiel oben.
Daili von der Burg Baldeck stammt ab von Jilloc’s Hell Driver, der Vater aus unserem 1. Beispiel.
Quelvin vom Scheibenholz hat ebenfalls wie seine Schwester alle üblichen Ahnen, von denen die Epileptiker abstammen.
BEISPIEL 5
Diego ist ebenfalls ein an idiopathischer Epilepsie erkrankter Rüde, jüngeren Datums.
Diego hat über seine Mutter 2x Jilloc’s A Man in the Mirror im Pedigree und demzufolge 2x Ridotto Zoe (Epileptikerin).
Zudem kann er auch aus der väterlichen Seite über Perdita’s Inside Information mit den üblichen Ahnen der epileptischen Abstammung
aufweisen.
BEISPIEL 6
Der Rüde Jacky Spotty Memories ist ebenfalls ein Epileptiker jüngeren Datums.
Er stammt ab von Gardian Enzhel Skazochnyi Prince und Amira of Spotty Memories.
Er hat über beide Eltern 4x Ridotto Zoe (Epileptikerin) und 4x Dallas Quex Road (Epileptiker) in seinen Ahnen. Da braucht es eigentlich
keine Worte mehr.
LEBENSERWARTUNG
Dalinda Dandino Dancer wurde mit 4 jahren eingeschläfert. Seine Vollschwester, Dalinda Dandino Dancy war ebenfalls an Epilepsie
erkrankt und wurde mit 6 Jahren eingeschläfert. Auch Ridotto Zoe wurde eingeschläfert. Die Frage hier natürlich ist auch, ob sie aufgrund der
Krankheit eingeschläfert wurden oder weil ein an Epilepsie erkrankter Hund in der Zucht nicht tragbar ist.
Auf die Epilepsie aufmerksam geworden bin ich tatsächlich erst 2012, als mich eine ehemalige Zuchtstätte des VDH anschrieb und mir
mitteilte, dass ich mit meinen Hunden aufpassen sollte, da diese Epilepsie vererben könnten. Zuerst dachte ich mir: hä, was will die denn jetzt
von mir. Mit unserer Vereinsgründung fühlte ich mich dann dennoch in der Pflicht, diesem Thema mehr Aufmerksamkeit zu schenken und fand
eine interessante Webseite eines ehemaligen VDH Kennels Dalmatiner vom Jagdschlösschen zu Hüttelngesäß, der über das Thema
Epilepsie und deren Auswirkung auf die deutsche Zucht schon im Jahr 2008 ausführlich berichtete und von dem ich all meine Informationen
über die bekannten Epileptiker herausgeschrieben habe.
Leider hat die Zuchtstätte diesen sehr ausführlichen Artikel, in dem Zuchtnamen der Hunde, Geburts- und Todesdaten genannt, wer, wo und
wann welchen Epileptiker gezeugt hat, teilweise gelöscht. Nur noch eine abgespeckte Version ist zu finden. Nichtsdestotrotz schreibt diese
ehemalige Zuchtstätte wie keine andere über alle möglichen Probleme beim Dalmatiner und der Zucht. Seit diesem Tage hat mich das Thema
nicht mehr los gelassen und ich sammle Daten, Ahnen und durchforste das Internet nach Dalmatinern, die daran erkrankt sind. Ich schreibe
die Leute an und hoffe auf interessante Gespräche aber vor allem auf Informationen zu den Ahnen.
Nun ist es ja aber auch nicht so, dass automatisch alle Welpen aus solchen Verpaarungen an Epilepsie erkranken. Wenn ich mal die
einzelnen Zuchtbücher der derzeit in Deutschland 4 ansässigen, dem VDH unterstellten Dalmatinerzuchtvereine durchgehe, finde ich
unmengen dieser Ahnen und obwohl ich glaube, dass die Dunkelziffer der erkrankten Tiere bei weitem höher ist als wir ahnen, ist es
gemessen an den Verpaarungen nicht sonderlich hoch. Das sieht natürlich anders aus, wenn man selbst ein erkranktes Tier bei sich Zuhause
hat.
Und bei vielen Hunden ist es ja auch so, dass sie diese Ahnen irgendwo weit hinten im Pedigree haben und man auch diesen Hund dann
nicht einfach aussortieren möchte, zumal sie ja auch Familienmitglieder sind und nicht einfach wie ein kaputtes Lattenrost zu ersetzen sind,
da sie sicherlich andere, wundervolle Eigenschaften mit sich bringen. Dennoch finde ich es höchst fahrlässig, wie z. B. bei den Dalmatiner von
den Meehrpunkten, die Ende 2021 eine Verpaarung durchgeführt haben.
Folgend liste ich noch ein paar Verpaarungen auf, die ich persönlich als wirklich nicht optimal ansehe und berufe mich hier auf das
im GG verankerte Recht der freien Meinungsäußerung:
BEISPIEL 1 (Dalmatiner von den Meehrpunkten)
Der Vater, Eliot S Nevskih Ostrovov hat 2x Jilloc’s A Man in the Mirror inne
Die Mutter, Heppi Sembo Snow Show hat 3x Jilloc’s A Man in the Mirror, 1x Dallas Quex Road und nochmals Ridotto Zoe.
6x Ridotto Zoe (Epileptikerin)
1x Dallas Quex Road (Epileptiker)
von der 3. Generation bis hin zur 6. Generation. Also dementsprechend noch recht weit vorne im Pedigree.
In der heutigen Zeit, wenn man sich nur ein bisschen mit dem Thema Ahnenforschung und Epilepsie beschäftigt, sollte man auf solche
Verpaarungen verzichten. Wo war denn da der VDH ? Warum hat er diese Verpaarunge nicht verboten ? Die Wahrscheinlichkeit, dass einer
dieser Welpen an Epilepsie erkranken könnte, ist nicht minder.
BEISPIEL 2 (Purple Spots)
Die Zuchtstätte selbst findet findet man nur über Facebook und auch dort ist seit 2019 nichts mehr passiert. Keine Wurfankündigung, keine
Informationen über die Elterntiere oder die Zuchtstätte selbst. Die ausgewählte Hündin ist Daydream of Sventa Spring. Der erste Blick auf
die ersten 3 Generationen, rief bei mir wieder gehirnerschütternd verdächtiges Kopfschütteln hervor.
Vater der Hündin ist Dexter, der ebenfalls über seine Mutter gleich 2x Jilloc’s A Man in the Mirror inne hat und dementsprechend 2x
Ridotto Zoe (Epileptikerin). Mutter der Hündin ist Call Me Lilu of Sventa Spring, die über Alphadirato Emperor ebenfalls Jilloc’s A Man in
the Mirror trägt.
Der Vater des angekündigten Wurfes, Purple Spots Bendet, ist ein wirklich sehr schönes Exemplar seiner Rasse, allerdings ist auch er nicht
ohne Tadel. Über seine Mutter, Jahanara’s Shooting Star von der hohen Würde, ja die Hündin ist aus meiner Zucht, trägt er ebenfalls 2x
Dallas Quex Road (Epileptiker) und 1x Dalinda Dandino Dancer (Epileptiker) im Pedigree. Also ich hätte diese Verpaarung nicht
durchgeführt.
BEISPIEL 3 (von der Lendorfer Höhe)
Der F-Wurf fiel im Dezember 2021 aus Amicus Punctatum Albus (LUA Rüde) und Frau Antje vom Scheibenholz.
Amicus Punctatum Albus hat in der 6. Generatin 2x Ridotto Zoe (Epileptikerin) im Pedigree.
Frau Antje vom Scheibenholz hat ebenfalls wie Quendy vom Scheibenholz die gesamte Dallas-Abstammung, die schon in den Würfen C,
D und E für reichlich Epilepsiestoff gesorgt hat. Aus dem F-Wurf sollen wieder drei Welpen in die Zucht gehen, nämlich die mit dem begehrten
LUA-Gen Felix, Fussel und Fenja von der Lendorfer Höhe.
Der G-Wurf fiel im Mai 2023. Hier muss man eingestehen, dass die Verpaarung deutlich besser war. Zwar haben sie wieder Frau Antje vom
Scheibenholz genommen, dieses mal allerdings den wirklich eindrucksvollen Rüden Somora’s Shall We Dance, der auf dem Papier
augenscheinlich eine wirklich ausgesprochen gute Figur macht. Da ist es gut, wenn man sich die Ahnen auch über das Papier ansieht denn
hier zeigt sich dennoch, dass er in der 9. Generation über seine Mutter, Somora’s Faithful Guardian, 2x Dallas Quex Road (Epileptiker) in
sich trägt. Zudem findet man in der väterlichen Seite in der 10. Generation 2x Dalinda Dandino Dancer (Epileptiker). Diese Epileptiker sind
jedoch sehr weit hinten im Pedigree und ihre Nachkommen die dort aufgeführt sind, kann ich bis jetzt noch nicht in Verbindung mit Epilepsie
bringen.
Die alte Homepage der Zucht von der Lendorfer Höhe existiert noch und wurde auch zuletzt 2023 aktualisiert. Dort steht noch, dass die
Zucht 2007 beendet wurde, aufgrund der epileptischen Vorfälle. Über Facebook “präsentiert” sich die Zucht nun neu mit der Einleitung:
“Willkommen bei den (neuen) Dalmatinern von der Lendorfer Höhe. Diese Seite soll unsere 2021 wieder neu begonnene Zuchtarbeit zeigen
und dokumentieren”. Dass sie jedoch weiterhin mit derselben Zuchtlinie, die dieselben Ahnen wie zur Epilepsiezeit in sich tragen,
weiterzüchten, wird dort nicht aufgeführt. Auch nicht, warum sie weiterhin mit derselben Linie fahren.
EPILEPTIKER IN DEN EIGENEN REIHEN
Ich erwähnte ja oben, dass ich auf meine ehemaligen Zuchthunde hingewiesen wurde, dass sie Epilepsie vererben oder daran erkranken
könnten. Natürlich habe ich mich in den letzten Jahren auch mal intensiv um die Ahnen meiner Hunde gekümmert und teilweise ganz schön
geschluckt. Fangen wir mit meiner Stammhündin an:
Friendly Runners Beauty Diva hat in der 4. Generation auf Mamas Seite 1x Dallas Quex Road und in der 5. Generation auf Papas Seite 1x
Dallas Quex Road.
Ihr Sohn und mein Erfolgsrüde Chanook von der hohen Würde, hatte sie dementsprechend in der 5. und 6. Generation auf der Mama Seite.
Papas Seite (Aramis Komet) war sauber.
Meine zweite Hündin, Freda vom Welsh-Hof hatte in der 6. Generation 2x Dalinda Dandino Dancer (Epileptiker) auf der Mama Seite (Dana
vom Welsh-Hof). Die Papa Seite (Starlong Sandro Song of my Soul) war sauber.
Ihre Tochter und damit meine dritte Hündin Honeybee Chu’si von der hohen Würde, hatte sie dementsprechend in der 7. Generation auf
der Mama Seite. Die Papa Seite (Ma’arif Fachem Famous Booker) war sauber.
Meine vierte Hündin, Onya von Reindhold’s Hüsung, hatte in der 6. Generation 1x Dalinda Dandino Dancer (Epileptiker) auf der Papa-
Seite (Multi-Kulti von Reinhold’s Hüsung). Die Mama Seite (Joy von Reinhold’s Hüsung) war sauber.
Meine fünfte Hündin, Chilaili Asa Nanica von der hohen Würde (ursprünglich hieß sie Betty vom Knospengrund), hatte keinen Epileptiker
drin. Aber auch sie hatte Dallas Facsimilia, Pampard Poppy und Washakie Clausentum Lucy über Perdita’s Inside Information in ihrem
Pedigree.
So, nachdem man das alles erst einmal verdaut hat, schien es doch wie ein Wunder zu sein, dass nicht noch mehr passiert ist, als die drei
Rüden aus meinen Beispielen der symptomatischen und idiopathischen Epilepsie, zumal ich die Hunde ja auch untereinander verpaart habe.
Das Resultat daraus z. B. ist mein Mocha. Er hat bis auf Charly, alle Ahnen der 4 Hündinnen in sich und ist ein wahres Sammelsurium an
Epileptikern. Leider konnte ich es nicht verhindern, dass Nachkommen aus seinen Würfen in die Zucht gingen. Zumindest ein Rüde, Aslan
vom Zehnthof, befindet sich derzeit in der Zucht und hat ebenfalls schon Würfe gezeugt. Dass ich Mocha vor einigen Jahren habe kastrieren
lassen, war ja kein Zufall. Ich wollte ihn aufgrund seiner Abstammung nicht mehr zur Zucht einsetzen und habe ihm tatsächlich aus
Sicherheitsgründen seine Männlichkeit genommen. Leider viel zu spät. Hier passt, Gott sei Dank, nicht das Sprichwort “aus Schaden wird
man klug” sondern eher “besser spät als nie”. Obwohl er an sich ein toller Vererber ist und wirklich wundervolle Eigenschaften an seine
Nachkkommen weiter gegeben hat. Mein Fazit für die Zukunft, falls ich doch noch einmal züchten sollte: kein Epileptiker soll mehr in meinen
Zuchttieren drin sein. Das wiederum bedeutet für mich: viel Spaß beim Suchen nach dem optimalen Hund.
Es gibt viele VDH Kennel in Deutschland, die gerne mit der Jilloc’s Linie züchten. Und es gibt genügend Züchter in Europa die ein oder
mehrere Nachfahren, Rüde oder Hündin, von dem besonders stark eingesetzten Rüden Jilloc’s A Man in the Mirror in ihrer Zucht haben. Ich
kann gar nicht aufzählen, wieviele seiner Nachkommen in der Zucht sind. Da es für den Dalmatiner noch keinen genetischen Test gibt um
herauszufinden, welcher der Zuchttiere Träger der Epilepsie ist, liegt es also derzeit noch immer in den Händen jedes einzelnen Züchters,
bestimmte Zuchtlinien sicherheitshalber von der Zucht auszuschließen. Da aber schon seit bestimmt 20 Jahren bekannt ist, dass sich
Epileptiker in der Zucht befanden und Nachkommen derer ebenfalls zur Zucht eingesetzt werden, sich anscheinend aber rein gar nichts in der
VDH-Zucht tut, außer ein allgemein gehaltener Artikel auf der Verbandswebsite um den Schein zu wahren.
Nimmt man allerdings mit den Züchtern Kontakt auf und versucht sie auf das Problem hinzuweisen, wird man rigoros abgewiesen und stößt
auf eine Mauer von Ignoranz. Stattdessen ist es ja derzeit das absolute Highlight LUA’s zu züchten, als ob der Dalmatiner keine größeren
Probleme hat als sein Urinsystem, welches man mit vernünftiger Fütterung gesund halten kann.
Und selbst Vereine die nicht dem VDH/FCI angehören, wie z. B. der Pro Dalmatian e.V., die sich bei ihrer Gründung auf die Fahne
geschrieben hatten nicht mit der Abstammung von Epileptikern zu züchten, haben nun Zuchthunde in ihren Reihen, die Epileptiker in sich
tragen und vermischen sie nun auch noch mit gesundem Blut importierter Zuchttiere aus dem Ausland. Da sieht man mal wieder, dass
anscheinend NIEMAND dazu bereit ist auf Zuchthunde mit solchen Ahnen zu verzichten.
Umso erfreulicher finde ich es, dass es endlich eine Datenbank für an Epilepsie erkrankte Dalmatiner gibt, wo sich jeder Besitzer eines an
Epilepsie erkrankten Dalmatiner mit Ahnennachweis registrieren kann.