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„Dalmatiner-Bronze-Syndrom“ von Susanne A. Hughes, DVM Studien-Gruppe für Haut- & Allergie-
Störungen,
Dalmatiner Club of America
Original im Internet unter http://www.cet.com/~bholland/dca/derm.htm ohne Gewähr ins Deutsche übersetzt
von P. Kühlechner
Beim Dalmatiner-Bronze-Syndrom, DBS, erscheinen kleine Pusteln, gewöhnlich auf der Kopfoberseite und
/ oder entlang dem Rücken. Zunächst vernachlässigt, breiten sich diese Hubbel aus und werden z. T.
juckend. Ein beachtlicher Anteil dieser Veränderungen, müssen interessanterweise gar nicht jucken, sie
breiten sich aber weiter aus. Jede dieser kleinen Hubbel ist genaugenommen ein entzündeter Drüsenbalg
des Fellhaares, der ein wenig Serum absondert, was man möglicherweise auch nur daran feststellen kann,
wenn er in Form eines Schorfes austrocknet. Innerhalb weniger Tage kann man an der Stelle des Hubbels
Haarverlust feststellen. Manchmal sieht das Fell aus wie von Motten zerfressen. Zusätzlich nehmen die
weißen Haare an der Stelle der früheren Hubbel eine pink-bronzene Farbe an, und Juckreiz kann
auftreten. Der so gebronzte Dalmatiner hat einen breiten Streifen blassrosa-bronzefarbenes Fell entlang
oben auf dem Rücken, oft bis auf den Kopf. Eine nähere Untersuchung zeigte Flecken auf der Haut, die
sich auch in unterschiedlicher Stärke auf die Haare ausdehnen.
Was ist die Ursache (Etiologie) dieser Hautstörung? Wie behandelt man sie? Und noch wichtiger, wie kann
man ihr vorbeugen? Die Pusteln sind tatsächlich insektenstichartige Reaktionen, die an jedem einzelnen
Drüsenbalg des Hundehaares auftreten. Wenn die Entzündung dieser Follikel eintritt, beobachtet man eine
Sekundär-Infektion (oberflächliche Pyodermie, Anm.: eitrige Entzündung) durch Staphylococcus Intermedius,
der zur normalen Bakterienwelt der Hundehaut gehört. Nebenprodukt dieser Bakterienwelt kann ein
Jucken sein, der den ursprünglich Juckreiz noch verstärkt. Haarausfall (Alopecia) ist das Ergebnis, wenn
die Follikel das Wachstum des Haares einstellen. Verbleibende Haare werden durch Pigmente, die Porphyrine
genannt werden und im Serum des Entzündungsausfluss enthalten sind, eingefärbt. Das letztendliche und anhaltende Ergebnis ist das
"bronzene" Aussehen des Fells. Diese verfärbten Haare sind nicht dauerhaft fleckig.
Die folgenden Vorsorgemaßnahmen haben sich allgemein bewährt und zeigen keine langfristigen Kontraindikationen oder negative
Nebenerscheinungen. Obwohl über die ideale Zusammensetzung von fetthaltigen Säuren immer wieder debattiert wird, sind sich die meisten
Dermatologen einig, dass diese Ergänzungen eine Kombination aus pflanzlichen Ölen und Fisch-Ölen enthalten sollten. Neuere Daten
zeigen, dass diese Zusätze in der zwei- bis dreifachen Dosis der Herstellerempfehlung verabreicht werden sollen (allerdings reagieren einige
Hunde dann mit Durchfall). Ein weiterer wichtiger Hinweis: Die Wirkung von fetthaltigen Säure- Zusätzen tritt erst nach 4-8 Wochen ein und
sollte Teil einer langfristigen Ernährungsmaßnahme sein. Ich empfehle diese Zusätze für einige Monate und in manchen Fällen
lebenslänglich.
Fetthaltige Säuren mögen das zeitweise Erscheinen von "Crud" nicht vollständig verhindern, aber sie erlauben der Haut, unter widrigen
Umständen optimal zu funktionieren. Fetthaltige Säuren haben erst kürzlich bei allergischen Hunden ein Zusammenwirken mit
Antihistaminikum gezeigt, indem sie helfen, die erste Reaktion der angreifenden Allergene abzublocken.In mehreren Studien zeigte sich, dass
Hunde, die sowohl Zugaben mit fetthaltigen Säuren als auch Antihistaminikum erhalten haben, seltener und weniger heftige Anfälle von
Juckreiz zeigten als jene Hunde, die nur eine der beiden Stoffe erhielten. Halten Sie den Dalmatiner frei von Flöhen; Benutzen Sie
hypoallergenische Shampoos, falls nötig abwechselnd mit antibakteriellen Shampoos. Baden Sie Ihren Hund nicht zu oft. Vermeiden Sie
Leckereien, die für allergische Reaktionen in Frage kommen.
Diese Nahrung reagiert bei jedem Hund anders und verlangt möglicherweise mehrere Versuche. Wenn möglich verwenden sie Kekse mit
Proteinen aus einer Art. Wenn Ihr Hund zu 'pusteln' beginnt, trotz aller Ihrer Anstrengungen und entgegen Ihrer ganzen vorbeugenden
Maßnahmen, dann ist aggressive Behandlung erforderlich. Örtliche Behandlung mit Benzol Peroxid (Oxydex, Pyoben) oder Chlorhexidin-
Shampoo (Chlorhexiderm, Nolvasan) reinigt die Haut und entfernt oberflächliche Bakterien. Unter diesen Umständen kann es erforderlich
sein, wöchentlich zu baden, gefolgt von einer Spülung mit Creme aus hypoallergenischem Hafermehl, um ein übermäßig starkes Austrocknen
und einen Rückgang der Abwehrkraft der Haut zu verhindern. Auch homöopathische Mittel wie Sulfur D6 helfen von innen Bakterien zu
bekämpfen und die natürliche Schutzschicht der Haut wieder herzustellen.