© Dalmatiner von der hohen Würde 2002 - 2025
Mocha ist ein ganz liebenswerter und vor allem ruhiger Vertreter seiner Rasse.
Er ist sehr gelehrig, neugierig, lauffreudig, leinenfreudig, hat keinen Jagdtrieb
und versteht sich mit Katzen, Kleintieren und Kindern.
Er hat ein wohlproportioniertes Äußeres und einige sehr schöne Welpen
gezeugt. Nichts destotrotz habe ich mich dazu entschieden, ihn weit vor seinem
regulären Zuchtende, kastrieren zu lassen .
Die einseitige und beids. Taubheit war mir in seinen Würfen zu hoch und einen
Epileptiker hatte er auch gezeugt. So toll seine Optik und sein Wesen auch sind:
das war es mir nicht wert.
Als Kastrat ist Mocha auch wesentlich entspannter und rennt nicht mehr jedem
Rock hinterher. Auch, wenn er dabei nicht aufdringlich war, war er nur schwer
davon abzuhalten anderen Hunden “guten Tag” zu sagen. Das änderte sich recht
zügig nachdem die Hormone auf ein Minimum sanken und er wurde zu einem
richtig entspannten Hund.
Mittlerweile ist er 12 1/2 Jahre und an sich noch fit. Wäre da nicht das kleine
Übel, dass sich im letzten Jahr entwickelt hat. Mocha leidet unter einer
Porzellangallenblase, ausgelöst durch eine chronische Cholezystitis.
Behandelbar ist eine Porzellangallenblase nicht. Man könnte die Gallenblase
entfernen, was an dieser Stelle obligat ist, jedoch ist Mocha kein junger Spund
mehr und würde wahrscheinliche, postoperative Komplikationen, die nach solch
einem Eingriff recht häufig vorkommen, nicht überleben.
Die gesamte Zuchtfamilie “von der hohen Würde” ist wieder vereint
Dass der Tag einmal kommen würde, dass Mocha mich verlässt, war mir natürlich bewusst. Ich hoffte jedoch, dieser Tag würde noch weit
entfernt sein. Auf Grund seiner diagnostizierten Erkrankung Anfang 2024, rückte dieser Tag dann doch viel zu schnell näher. Im Herzen
immernoch die Hoffnung, dass die medizinische Behandlung, die Futterumstellung oder die Gaben von Mutter Natur Wirkung zeigen oder die
Tierärztin sich vielleicht doch geirrt hat.
Im letzten Jahr, besonders in den letzten 2 Monaten, baute er rapide ab. Aus dem Energiebündel wurde ein Häufchen Elend. Erbrechen und
Durchfall waren unsere wöchentlichen bis täglichen Begleiter. Als ich am 14.04.2025 bei meiner Tierärztin anrief um für den 17.04.2025 einen
Termin für Tag X zu vereinbaren, war es der schwerste Anruf meines Lebens. Nicht so wie bei Nooki oder Charly, sondern wirklich schwer im
Herzen. Egoismus und Angst fühlte ich aufsteigen. Egoismus und Angst, nach 25 Jahren plötzlich ohne Hund dazustehen. Trotz meiner Familie
alleine dazustehen. Wie fühlt es sich an, so ganz ohne Vierbeiner, ohne Bellen, ohne Jaulen, ohne die Schlabbergeräusche beim Fressen, ohne
die Ausgelassenheit und Freude in den Augen des Hundes beim Gassi zu sehen.
Es fühlt sich schrecklich an. Es ist so still, trotz zweier Kinder. Sein Hundebett ist weg, sein Lieblingsplatz unter der Treppe leer.
Und das Schlimmste: meine ganze Zucht gestorben. Alles was ich mir in 25 Jahren aufgebaut habe: weg.
Und dann gibt es wirklich Züchter da draußen, die sich darüber freuen, dass meine Zucht gestorben ist. Die in sich hinein schmunzeln. Züchter,
die einem nicht die Butter auf dem Brot gönnen. Züchter, die einem das Leben schwer machen wollen, weil sie sich für etwas besseres halten.
Aber diesen Leuten sage ich: freut Euch nicht zu früh. Mein Zwingername ist noch lange nicht ausgestorben.
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